Vom Markt zur Stadt
Bereits im Mittelalter war Rosenheim ein Umschlagplatz für alle Arten von Gütern, die auf dem Inn transportiert wurden. Die Siedlung an der Innbrücke, die auf die Römerzeit zurückgeht, entwickelte sich damals zu einem Verkehrsknotenpunkt. 1328 erhielt Rosenheim das Marktrecht und wuchs zu einem der bedeutendsten Märkte Bayerns. Der wirtschaftliche Niedergang kam im Laufe des 17. Jahrhunderts mit dem Rückgang der Innschifffahrt und den Folgen des Dreißigjährigen Krieges – der Pest und dem großen Brand von 1641.
Mitte des 19. Jahrhunderts erfuhr Rosenheim erneut einen beispiellosen wirtschaftlichen Aufschwung: den Anstoß dazu gaben der Bau der dritten bayerischen Saline 1810 und die Eisenbahnlinie von München nach Salzburg, die ab 1857 in Betrieb ging. Die Bevölkerung vervielfachte sich in den folgenden 50 Jahren von 3.000 auf 14.000 Einwohner. Im Politischen wie im Sozialen vollzogen sich weit reichende Veränderungen, im Handwerk und in der Industrie entstanden viele neue Arbeitsplätze. Folgerichtig verlieh König Ludwig II. 1864 die Stadtrechte an Rosenheim.
Der damalige Aufbruch spiegelt sich auch in der städtebaulichen Struktur wider: die engen Grenzen des mittelalterlichen Marktes werden gesprengt und Rosenheim wächst zum wirtschaftlichen Zentrum des südostbayerischen Raumes heran. Viele Entwicklungen und Bauten dieser Gründerzeit lassen sich bis heute im Stadtbild der Hochschul- und Holzstadt ablesen.
20 Info-Stelen machen die einzelnen Veränderungen sichtbar und laden ein zu einer Entdeckungsreise: Die Bilder aus der Vergangenheit treten in ein direktes Gegenüber mit der jetzigen Situation. Dieses Eintauchen in die Geschichte bildet den Schlüssel zum Verstehen der heutigen Stadt und kann die Richtung für künftige Entwicklungen vorgeben.
Texte, Bildauswahl, Technische Umsetzung: Landschaftsarchitektur Stiegler
Grafische Gestaltung: Stephan Guggenbichler
Beratung: Karl Mair, Stadtheimatpfleger
Fremdsprachliche Umsetzung: Fachübersetzungen Hunger/Altmann GbR
Der RosenheimKreis e.V. – Architektur im Gespräch – initiierte die Info-Stelen 2014 als temporäre Ausstellung im öffentlichen Raum. 2016 gab der Historische Verein Rosenheim die Schau-Plätze als Buch heraus. Die Stadt Rosenheim hat die Idee übernommen und 2020 dauerhaft neu verortet.
Das »Schlössl« an der Münchener Straße
01 Standort Max-Josefs-Platz 1
Bahnschranke am Max-Josefs-Platz
02 Standort Münchener Straße 1
Das Münchener Tor
03 Standort Max-Josefs-Platz 16
Das alte Rathaus
04 Standort Max-Josefs-Platz 14
Heilig-Geist-Straße 7
05 Standort Heilig-Geist-Straße 6
Das erste Krankenhaus
06 Standort Heilig-Geist-Straße 8
Das Wiesentor
07 Standort Kaiserstraße 15
Die Loreto-Allee
08 Standort Kaiserstraße 23
Das Kaiserbad
09 Standort Kaiserstraße 44 (Einmündung Rechenauerstraße)
Das Inntor am Ludwigsplatz 10
10 Standort Info-Stele: Ludwigsplatz 31
Die Nikolauskirche
11 Standort Ludwigsplatz 31
Das Tor zum Färberviertel
12 Standort Färberstraße17
Die Königschule
13 Standort Ludwigsplatz 4
Der erste Rosenheimer Bahnhof
14 Standort Rathausstraße 22
Die erste Bahnstrecke
15 Standort Rathausstraße 30
Die Seilerei Huber
16 Standort Briaconstraße 5
Der Messinghammer
17 Standort Kufsteiner Straße 42 (Verkehrsinsel)
Der Bräu am Anger
18 Standort Kufsteiner Straße 12
Die Saline
19 Standort Salinstraße 6
Der zweite Rosenheimer Bahnhof
20 Standort Bahnhofstraße 12