Arbeiten in der Saline - Siedetechnik

Beinahe 150 Jahre lang wurde in der Rosenheimer Saline nach der alten Siedetechnik das Salz gewonnen, nämlich durch Versieden der Sole in Feuerpfannen, obwohl zwischenzeitlich längst modernere und rationellere Methoden entwickelt worden waren. Doch die Fortentwicklung wurde in Rosenheim nicht praktiziert. Bereits in den 1920er Jahren hatte der bayerische Staat beschlossen, von seinen beiden Salinen (Traunstein war bereits 1912 geschlossen worden) nur Reichenhall auf modernen Stand auszubauen.

So wurde in Rosenheim bis zur Stillegung der Saline nach der alten Methode das Salz gewonnen. Die Sole lief in eine der sechs (nach Luftangriffen im 2. Weltkrieg nur noch fünf) rechteckigen Sudpfannen ein, die zuerst mit Holz-, später mit Torf-, zuletzt mit Kohlefeuerung erhitzt wurden. Das auskristallisierte Salz sank auf den Pfannenboden und mußte - ursprünglich von Hand später maschinell - mit sog. Schrappern aus der Pfanne gezogen werden. Es wurde dann in die bereitgestellten Holzloren gekippt und zu den Dörrherden gebracht. Anschließend gelang das Salz über Schüttelsiebe und Walzen zur Absackung.