Tankstelle und Bahnhof, Kraftwerk und Krankenhaus

In den 50er Jahren entstanden in Rosenheim zahlreiche neue Gewerbebauten, Tankstellen und Industrieanlagen. Auch neue Versorgungseinrichtungen wurden geschaffen, wie die Müllverbrennungsanlage, die Kläranlage und der Schlachthof. Der Kamin des 1955 erbauten Heizkraftwerks wurde zu einem Wahrzeichen des „modernen" Rosenheim.

Kaum eine andere Stelle im Stadtbild erinnerte so lange an die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs wie die Gegend um den Bahnhof. Erst 1957 wurde der neue Bahnhof in zeitgemäßer Architektur eröffnet.

Eine neue Bauaufgabe stellten die zahlreichen Tankstellen und Autowerkstätten dar. Im Stadtgebiet entstanden mehrere Tankstellen, die mit ihren leichten, auskragenden Flachdächern Symbole der neuen Mobilität waren.

Die Erweiterung des Krankenhauses an der Ellmaierstraße wurde 1961 begonnen und galt als bis dahin größtes Bauprojekt der Stadtgeschichte.

Die Architektur der 50er Jahre wird bisher eher wenig geschätzt. Viele Bauten, vor allem Läden und Gaststätten sind längst verschwunden oder verändert. Trotzdem haben sich in Rosenheim von dem großen Repertoire an Nachkriegsarchitektur einige beispielhafte Bauten erhalten. Eine Diskussion wie in anderen Städten, wesentliche Bauten der Nachkriegsarchitektur in die Denkmalliste einzutragen, hat in Rosenheim noch nicht begonnen.

Text: Karl Mair, Stadtheimatpfleger