Mittertor und Ludwigsplatz

1928
Das Mittertor vom Ludwigsplatz gesehen, links das dreigeschoßige neue, daneben das kleinere alte Siglhaus, 1928

Seit alters her war das Mittertor die Verbindung zwischen innerem und äußerem Markt, zwischen Max-Josefs- und Ludwigsplatz.
An der Ecke zum Ludwigsplatz stand das sogenannte Siglhaus, das der Rosenheimer Schuh- und Lederhändler Alfons Sigl 1919 erworben hatte. Sigl plante sein benachbartes, 1881 gegründetes Geschäft zu erweitern. Zusammen mit dem neu angekauften Eckhaus wollte er sein zweigeschoßiges Haus aufstocken und eine einheitliche Häuserfront bis zum Gietlhaus schließen. Zunächst sollten das alte und das neuerworbene Haus durch eine zusammenhängende Ladenfläche im Erdgeschoß ausgebaut werden. Am 1. März 1920 ereignete sich jedoch bei diesen Umbauarbeiten ein schwerer Bauunfall: das Eckhaus brach seitlich auseinander, da der tragende Eckpfeiler, der innen aus Huglfinger Tuffstein bestand, zu wenig Verband hatte. Glücklicherweise befanden sich zum Zeitpunkt des Unfalls weder die Hausbewohner, noch die Bauarbeiter im Gebäude, so daß niemand verletzt wurde. Im August 1920 errichtete Alfons Sigl sein neues Geschäftshaus größer und moderner und stockte es sogar um ein Geschoß auf. Eine geschlossene Häuserzeile zum Gietlhaus konnte er allerdings erst in den 1930iger Jahren verwirklichen.

Text: Ingeborg Armbrüster
Quelle: Stadtkalender "Bilder aus Alt-Rosenheim", 1996/1

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