In der Färberstraße

1910
In der Färberstraße, 1910

Die Färberstraße ist einer der ältesten Bereiche Rosenheims. Bereits 1579 wird sie erstmals als „Färbergasse" erwähnt. Benannt wurde sie nach den dort angesiedelten Gewerbebetrieben, den Färbern, Fischern und Metzgern, wobei deshalb auch die Namen Fischer- und Metzgergasse gleichzeitig geführt wurden. Die Bezeichnungen wechselten häufig, da die Färbergasse als Doppelgasse ringförmig einen Häuserblock umschließt. Bei der Neunumerierung der Straßen 1882 erhielt sie endgültig den Namen Färberstraße. Bis 1873 war die Färbergasse durch einen schmalen Torbogen, das Färber- oder Lederertor, gegen die Innenstadt abgeschlossen. Das Tor wurde wegen seines maroden Zustandes, der die Sicherheit der Passanten gefährdete, aber auch wegen der Behinderung des zunehmenden Verkehrs abgebrochen. Gegenüber der städtischen Gasfabrik nach der Einmündung der Hofmann- in die Färberstraße standen bis 1987 zwei Wohnhäuser Hausnummer 18 und 20, die den ländlichen Charakter des Färberviertels gut dokumentieren. Das linke Haus mit der Nummer 20 war erst 1863 vom Stadel zum Wohnhaus umgebaut worden. Das Kalenderbild zeigt den Blick von der Gasanstalt über die Färberstraße Richtung Viehmarkt und Innstraße im Jahr 1910. Damals wohnten der Wagnermeister Wilhelm Matt und der Schmiedmeister Josef Silbernagel in dem Häuserkomplex 18 und 20.

Text: Ingeborg Armbrüster
Quelle: Stadtkalender "Bilder aus Alt-Rosenheim", 2002/8

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