Das Kaiserbad

ca. 1900
Das Kaiserbad, ca. 1900

Rosenheim führte einmal die stolze Bezeichnung „Bad Rosenheim". Bereits 1615 hatte der Arzt Tobias Geiger die stark eisenhaltige Küpferlingquelle entdeckt. 1700 ließ der Ratsherr Wolff Jakob Ruedorffer die Quelle fassen und in sein Haus, das in der Nähe von Loreto gelegen war, leiten. Sehr bald wurde damit das Anwesen zum Heilbad und mußte bereits 1716 erweitert werden. 1876 kam zum ersten Mal Kaiser Wilhelm I. nach Rosenheim. Zwischen 1876 und 1885 kurte der deutsche Kaiser insgesamt siebenmal in Rosenheim. Bereits 1882 wurde deshalb das Bad als Kaiserbad benannt. Aber auch der bayerische König Maximilian II. erprobte 1858 die Wirkung der Heilquelle. Einen weiteren Aufschwung erhielt das Bad 1889 mit der Bezeichnung „Kur- und Wasseranstalt I. Ranges". Zu diesem Zeitpunkt waren im Kaiserbad 53 Gastzimmer und 40 Badekabinen vorhanden. Während des 1. Weltkriegs wurde das Kaiserbad in ein Lazarett umgewandelt, 1917 brannte es teilweise aus. Nach dem Krieg wurde das Bad nicht mehr betrieben und geriet in Vergessenheit. Die Küpferlingquelle ist nicht versiegt, sondern wurde zugeschüttet. 1984 wurde das verwahrloste Gebäude abgebrochen, das Gelände dient heute als Parkplatz. Lediglich ein Marmorportal mit dem Kaiser-Emblem blieb übrig und wurde zur Erinnerung auf dem Gelände aufgestellt.

Text: Ingeborg Armbrüster
Quelle: Stadtkalender "Bilder aus Alt-Rosenheim", 1999/8

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