Das Haus Innstraße 11

um 1895
Das Haus Innstraße 11, um 1895

1861 ließ der Kistlermeister Anton Koch durch Baumeister Simon Lutz das Wohnhaus Innstraße 11 errichten. Ab etwa 1870 war das Haus im Besitz des Schreinermeisters Xaver Stark. Er betrieb im Haus eine Bau- und Möbelschreinerei und ließ ein Rückgebäude errichten.
Von 1880 bis 1897 lag im Haus die Wohnung und Praxis von Dr. Julius Mayr. Im Alter von 25 Jahren hatte er sich als praktischer Arzt und Augenarzt in Rosenheim niedergelassen. Mayr war zudem Vertragsarzt der Bahn, „Fabrikarzt“ für die Arbeiter der Hamberger'schen Zündholzfabrik, Badearzt im Marienbad und Stabsarzt der Rosenheimer Landwehr. Mayr besaß auch ein schriftstellerisches Talent; er schrieb Essays und Erzählungen und verfasste die erste Biografie über seinen langjährigen Freund Wilhelm Leibl. Daneben machte er sich als rühriger Vorstand der Rosenheimer Alpenvereinssektion einen Namen. In seine 16jährige Amtszeit fiel unter anderem der Bau des Brünnsteinhauses.
1898 zog Mayr mit seiner Ehefrau und den beiden Töchtern nach Niederbayern, um eine Stelle als Bezirksarzt im Bezirk Bogen anzutreten. Ab 1901 lebte er schließlich in Brannenburg. Dr. Julius Mayr verstarb 1935 im Alter von 80 Jahren und wurde auf dem Rosenheimer Friedhof beigesetzt. 2014 erinnerte eine Ausstellung im Stadtarchiv an Mayrs vielfältiges Wirken. Dort wird auch sein schriftlicher Nachlass verwahrt.

Text: Karl Mair
Quelle: Stadtkalender "Bilder aus Alt-Rosenheim", 2015/11

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