Schloß Rosenheim
um 1900
Am 16. Februar 1234 wird in einer Urkunde des Grafen von Wasserburg das Schloß bzw. die Burg Rosenheim mit einem dem Kloster Rott zinspflichtigen Hof erstmals geschichtlich erwähnt.
Bereits 1247 übernahm der bayerische Herzog Otto II. die Burg Rosenheim, die etwa 500 Jahre lang den Witteisbacher unterstand und deren Schicksal eng mit der Geschichte des Herrscherhauses verknüpft war. In der „Ingolstädter Fehde" von 1425 wurde die Burg völlig zerstört, aber kurze Zeit später durch Herzog Georg den Reichen vom niederbayerischen Teilherzogtum Bayern-Landshut, dem auch Rosenheim zugehörig war, wieder aufgebaut. 1503, im bayerischen Erbfolgekrieg, verwüstete ein Brand das Schloß. Wiederum ein Erbfolgekrieg brachte die endgültige Zerstörung der Rosenheimer Burg: der vierjährige Krieg zwischen dem bayerischen Kurfürsten Karl Albrecht gegen die Habsburgerin Maria Theresia um die Kaiserkrone endete mit einer bayerischen Niederlage. Im Frieden von Füssen 1745 war auch die Auflage enthalten, das Schloß Rosenheim - strategisch als Paß nach Tirol wichtig - zu schleifen.
Allerdings besagen neuere Erkenntnisse, daß um diese Zeit das Schloß bereits sehr baufällig war und schon längst nicht mehr bewohnt wurde. So ist die Rosenheimer Burg wahrscheinlich nicht abgebrochen worden, sondern ganz einfach verfallen.
Text: Ingeborg Armbrüster
Quelle: Stadtkalender "Bilder aus Alt-Rosenheim", 1995/2