Vergangenheit - Gegenwart - Zukunft

An der Wende zum 21. Jahrhundert steht die Stadt Rosenheim vor einer umfassenden Veränderung ihrer baulichen, aber auch wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Struktur. In den letzten Jahren des 20. Jahrhunderts wurden einige ehrgeizige Projekte beschlossen und zum Teil bereits begonnen. Zahlreiche bauliche Maßnahmen werden Rosenheim zu Beginn des neuen Jahrhunderts stark verändern. Das wirtschaftliche und wissenschaftliche Profil des südostbayerischen Oberzentrums und sein kulturelles Angebot werden erheblich verbessert werden.

Waren die 1980er Jahre von lange notwendigen, großen Investitionen im Kulturbereich wie der Stadthalle oder dem Ausstellungszentrum Lokschuppen und von Maßnahmen einer Stadtinnenentwicklung mit Sanierungs- und Stadtgestaltungsprojekten wie der Einrichtung Bau einer Fußgängerzone gekennzeichnet, veränderte sich die Entwicklung der Stadt Anfang der 1990er Jahre.

Hohe Investitionen zur Verbesserung und Erhaltung der bestehenden Infrastruktur, beispielsweise zur Sicherung des Angebots an Kindergartenplätzen oder die Erweiterung des Klinikums waren notwendige Schwerpunkte. Erheblich wandelte sich in den 1990er Jahren die wirtschaftliche Struktur der Stadt. Einige traditionelle Unternehmen, die zu den großen Arbeitgebern Rosenheims gehörten, mußten schließen, auch wenn der Arbeitsmarkt in der Region aufgrund seiner mittelständischen Struktur und seines breiten Branchenmixes im Gegensatz zu anderen Gegenden nach wie vor sehr stabil ist. In der Innenstadt wichen viele alteingesessene Geschäfte den Filialen großer nationaler und internationaler Handelsketten. Einem regen kulturellen Leben, das seit 1995 um das alle zwei Jahre am Max-Josefs-Platz stattfindende Stadtspiel erweitert wurde, stand gleichzeitig ein Angebot in Gastronomie und Hotellerie gegenüber, das der Größe Rosenheims nicht ganz entsprechen konnte.

Die Einwohnerzahl hielt sich im Lauf der 1990er Jahre konstant bei etwa 59.000 Menschen. Gleichzeitig nahm die Bevölkerung in den Gemeinden des Landkreises, die direkt an das Stadtgebiet angrenzen, zu. Die sieben Kommunen in der Stadtrandzone, die mit Rosenheim seit 1996 in der Arbeitsgemeinschaft "SUR", "Stadtumlandbereich Rosenheim", zusammenarbeiten, zählten zur Jahrtausendwende rund 60.000 Einwohner mit teilweise stark steigender Tendenz. Im Landkreis Rosenheim leben insgesamt 233.000 Menschen.

Mit über 27 Millionen Mark investiert die Stadt Rosenheim im Jahr 2000 erhebliche Mittel im Baubereich. Ende 2000 wird mit der Ballspielhalle an der Ebersberger Straße ein großes Schulsport- und Freizeitprojektfertiggestellt. Zahlreiche Maßnahmen wie der Neubau der Volkshochschule, das Parkhaus an der Heilig-Geist- bzw. Stollstraße und verschiedene private Initiativen wie der Hofbräusaal sollen in Zukunft die Attraktivität der Innenstadt steigern. Ein Schwerpunkt der Stadtplanung sind im Jahr 2000 die Vorbereitungen für das neue Gewerbegebiet Rosenheim-Süd. Erhebliche Mittel werden ab 2001 in die Sanierung und Erweiterung des Städtischen Klinikums fließen.

Gleichzeitig soll Rosenheim in der zunehmenden Konkurrenz zu anderen Städten und Ballungsräumen in Bayern und Österreich ein besonderes, individuelles Profil erhalten, das die wirtschaftliche Prosperität der Stadt langfristig stärkt. Man entschied sich, an dem seit den 1990er Jahren rasant und scheinbar unaufhaltsam zunehmenden, weltweiten Fortschritt der Informations- und Kommunikationstechnologien teilzuhaben.

So liegen die Ziele, die sich Rosenheim für die nahe Zukunft gesetzt hat, vor allem in den Bereichen Wirtschaft und Arbeit und im Ausbau der Forschungseinrichtungen sowie des Verkehrsnetzes. Der beabsichtigte Weg basiert auf dem Dreiklang von Holzstadt, Zentrum von Informations- und Kommunikationstechnologie und Messe-, Ausstellungs- und Kongreßstadt.