Arbeitsgemeinschaft "Stadt und Umlandbereich Rosenheim (SUR)"

Am 6. November 1996 unterzeichneten Vertreter der Stadt Rosenheim und von sieben Umlandgemeinden die Urkunden über die Gründung der Arbeitsgemeinschaft "Stadt und Umlandbereich Rosenheim".

Kontakte und Absprachen untereinander gab es zwar schon vorher, aber die lose Verbindung sollte institutionalisiert werden und gleichberechtigt Probleme lösen.

Die sieben beteiligten Gemeinden aus dem Landkreis sind die Stadt Kolbermoor, die Marktgemeinde Neubeuern, die Gemeinden Großkarolinenfeld, Raubling, Rohrdorf, Schechen und Stephanskirchen. Auch der Landkreis nimmt mit einem Vertreter an der "SUR" teil.

Insgesamt umfasst das Gebiet der "SUR" 204 Quadratkilometer Fläche und 113.000 Einwohner. Ziel ist die noch engere Zusammenarbeit in den Bereichen Siedlungswesen, Wirtschaft, Verkehr und öffentlicher Personennahverkehr, Umwelt und Landschaft, soziale Einrichtungen, Bildung und Kultur und Ver- und Entsorgung.

Denn dabei endet Gemeindepolitik nicht an den Gemeindegrenzen. Gerade die engen Verflechtungen und die oftmals gemeinsamen Fragestellungen waren die Triebfeder des Zusammenschlusses zur Arbeitsgemeinschaft. So sollten die Rosenheimer Stadtwerke Kontakte mit den Nachbargemeinden knüpfen, um Kooperationsmöglichkeiten im Bereich Wasserversorgung, Lagerwesen, Materialbereitstellung, Übernahme von Bereitschaftsdiensten und Plandokumentation zu diskutieren.

Oberbürgermeister Dr. Michael Stöcker betonte, dass die Arbeitsgemeinschaft kein Instrument sei, um mögliche Eingemeindungen voranzutreiben. Auch wolle man kein Großstadtbereich werden, gerade die Kleinteiligkeit habe ihr Vorzüge gegenüber einem ausufernden Siedlungsbrei.

Vor allem der Bereich Verkehr und Gewerbeansiedlung soll angesichts von tausenden von Pendlern von Rosenheim und Umland nach München bzw. 11.000 Pendlern nach Rosenheim vorrangig vorangetrieben werden.

1998 beschloss die "SUR", eine Studie bei der Gesellschaft für Konsumforschung Nürnberg zur Entwicklung des Wirtschaftsraums Rosenheim in Auftrag zu geben, die von der Kreis- und Stadtsparkasse Rosenheim getragen werden sollte. Die Stadt Rosenheim bot den Umlandgemeinden auch gemeinsame verwaltungsinterne Fortbildungsveranstaltungen für ihre Mitarbeiter an.

Nur durch eine gute Zusammenarbeit, darin sind sich alle Mitglieder einig, können zusätzliche Standortqualitäten in Zukunft erschlossen werden. So soll es künftig zu wichtigen regionalen Themen eine Behandlung in der "SUR-Runde" geben. Ein erster Schritt in diese Richtung wird der Austausch und die Zusammenführung aller kommunalen Stellungnahmen zum Regionalplanentwurf sein.

Auch soll ein gemeinsames, leitbildgestütztes Handlungskonzept für die "SUR" erarbeitet werden. Die Arbeitsgemeinschaft, die derzeit unter dem Vorsitz von Dr. Michael Stöcker steht, wurde zunächst auf zehn Jahre gegründet und wird um jeweils zwei Jahre fortgesetzt, wenn die Mitglieder nichts anderes beschließen. 

Zeitzeuge