Hans Bentzinger

Hans Bentzinger wurde am 8. Dezember 1919 in Augsburg geboren. Der Sohn einer kinderreichen Familie machte eine Ausbildung in der Bekleidungsbranche, bevor er 1938 zum Arbeitsdienst und anschließend zur Wehrmacht eingezogen wurde.

Bentzinger wurde an der Westfront und im Russlandfeldzug eingesetzt und war ab 1944 als Feldwebel in Rosenheim. 1946 erhielt er von der amerikanischen Militärregierung die Lizenz für einen Zeitungsgroßhandel.

10 Jahre später heiratete er Ingeborg Stimmer aus Rosenheim und gründete 1960 die "Rosenheimer Rundschau". Mit diesem Anzeigenblatt - dem ersten dieser Art in Bayern mit überwiegend redaktionellem Inhalt - wurde der Verleger und Journalist zum Forum für alle Parteien und politischen Gruppierungen, für alle Meinungen und Argumente.

Geprägt wurde die "Rundschau" auch durch Bentzingers regelmäßige Kolumne "Meine Meinung", in der er sich nicht scheute, auch "heiße Eisen" anzupacken. So forderte Benztinger bereits in den 1960er Jahren den Bau einer Stadthalle, die Ansiedlung neuer Gewerbebetriebe und die Fußgängerzone.

1976 gründete Bentzinger zusammen mit Willi Schmid, dem Vorsitzenden des Stadtverbandes für Leibesübungen, die "Rosenheimer Sportzeitung", ein Organ für alle Vereine rund um den Sport. Dieses Blatt war damals einmalig in der Bundesrepublik. 1972 wurde er für die Freien Wähler/UP in den Stadtrat gewählt, dem er 18 Jahre, bis 1990, davon sechs Jahre als Fraktionsvorsitzender, angehörte.

Aber auch die Sorge um andere Menschen prägte Hans Bentzinger und ließ ihn in zahlreichen Vereinen führend mitarbeiten, so beispielsweise beim Wirtschaftlichen Verband, bei der Nachbarschaftshilfe oder beim Gewerbeverband, den er 1971 wiedergründete und jahrelang als Vorsitzender führte. 1982 wurde Bentzinger, gleichzeitig mit dem OVB, Gesellschafter beim "echo" - Anzeigenblatt und Chefredakteur.

Nach über 25 Jahren wurde dann die "Rosenheimer Rundschau" aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt. Als Verleger brachte er 1977 das Buch "Rosenheim - gestern und heute" heraus, sieben Jahre später folgte "Sportstadt Rosenheim" von Richard Horner.

Auch in seinem Ruhestand setzte sich Bentzinger nicht zur Ruhe. Er ist seit 30 Jahren Verleger des monatlichen "Veranstaltungsspiegel" der Stadt Rosenheim und gibt in seinem Hans Bentzinger Verlag auch die Wanderreihe "Wo unsere Berge am schönsten sind" mit Richard Horner als Autor, heraus. Bentzinger ist Ehrenmitglied der Freien Wähler/UP und des Gewerbeverbandes, für seine Verdienste um Rosenheim erhielt er 1997 die Goldene Bürgermedaille der Stadt.

Anmerkung: Dieser Text wurde im Jahr 2000 für die CD-ROM „Rosenheim 2000 - Eine Stadt im 20. Jahrhundert“ verfasst. Hans Bentzinger ist am 20. August 2018 verstorben.

Zeitzeuge