Maria Caspar-Filser

1963 verlieh die Stadt Rosenheim zum ersten Mal einen Kulturpreis, den die Sozialdemokraten in einer Höhe von 2.000 Mark zur Anerkennung und Förderung für künstlerisches Schaffen bereits 1961 angeregt hatten.

Für das Jahr 1962 wurde dieser Preis der Malerin Maria Caspar-Filser zusammen mit dem Kulturpreis für 1963 an den Komponisten Hans Melchior Brugk verliehen. Die Preisträgerin Maria Caspar-Filser habe Rosenheim weit über den engeren Wirkungskreis hinaus Ehre gemacht, wie Oberbürgermeister Sepp Heindl betonte.

Maria Caspar-Filser wurde am 7. August 1878 in Riedlingen/Schwäbische Alb geboren, wo sie auch ihre Jugend verbrachte. Sie studierte an den Akademien Stuttgart und München Malerei. Dort lernte sie auch ihren späteren Mann, Karl Caspar, kennen. In ihren ersten Ausstellungen war sie vor allem in der Sezession Stuttgart und der Sezession München vertreten.

Mit leuchtenden Bildern von Landschaften, Blumen und Gärten machte sich die Künstlerin einen Namen. Sie setzte die Farben so auf den Bildgrund, dass sich das Weiß hinter ihrer Malerei in Licht verwandelte. Ihr gelang eine Synthese aus Impressionismus und Expressionismus, die sie Zeit ihres Lebens weiterentwickelte.

Nach ihrer Hochzeit siedelte das Malerehepaar Caspar 1907 nach München über. 1911 war Maria Caspar-Filser Gründungsmitglied der "Sema", eines Zusammenschlusses junger Münchener Künstler u.a. das Ehepaar Caspar, Paul Klee, Egon Schiele und Edwin Scharff.

Zwei Jahre später war Maria Caspar-Filser als einzige Frau Gründungsmitglied der "Münchener Neuen Sezession", mit der sie bis zur zwangsweisen Auflösung 1936 im Nationalsozialismus in allen großen Ausstellung im In- und Ausland vertreten war.

Als erster deutscher Malerin wurde ihr 1925 der Professorentitel verliehen. Im Dritten Reich wurden sie wie auch ihr Mann als entartete Künstler nicht mehr ausgestellt. Nach der Zerstörung ihrer Münchener Wohnung durch Brandbomben siedelte das Ehepaar 1944 nach Brannenburg über, wo sie sich bereits 1929 ein Landhaus gekauft hatten.

Nach dem Krieg erhielt Maria Caspar-Filser wieder zahlreiche Auszeichnungen. 1947 erhielt sie den Kunstpreis der Stadt München. 1959, drei Jahre nach dem Tod ihres Mannes, wurde Maria Caspar-Filser als erster deutscher Malerin das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

1963 drehte der Bayerische Rundfunk einen Fernsehfilm über die Künstlerin.

Maria Caspar-Filser starb fast 90-jährig am 12. Februar 1968 in Brannenburg.