Dr. Eugen Weigl

Dr. Eugen Weigl wurde am 9. September 1933 in Brünn geboren. Im Zuge der Vertreibung kam er nach dem zweiten Weltkrieg mit seiner Mutter nach Rosenheim.

Nach dem Besuch des Ignaz-Günther-Gymnasiums und dem Studium der Theaterwissenschaften in München war er zunächst als freier Journalist tätig. Außerdem gründete er 1957 in Rosenheim das Kabarett "Das Bügelbrett" und betätigte sich als Regisseur beim "Theater Rosenheim".
Diese Erfahrungen in der Rosenheimer Kulturszene kamen ihm zugute, als er im Mai 1965 zum ersten Rosenheimer Kulturreferenten ernannt wurde.

Als Nachfolger für den pensionierten Stadtarchivar Dr. Albert Aschl erhielt Weigl auf Wunsch des damaligen Oberbürgermeisters Dr. Albert Steinbeißer eine Ausweitung der Aufgaben, die sich über Stadtarchiv, Stadtmuseum und Städtische Galerie auf den Konzert- und Tourneebetrieb, die Volkshochschule und die Stadtbücherei ausdehnten.

Mehr als 30 Jahre lang prägte Weigl das Kulturleben Rosenheims. Besonders engagierte er sich für die Erweiterung des Volkshochschulangebots und der Städtischen Galerie, deren Ausstellungen bildender Kunst überregionale, teilweise internationale Bedeutung erhielten.

Durch den Bau der Stadthalle und des Lokschuppens erweiterte sich seine Tätigkeit um das Organisieren von Theatergastspielen, Konzerten und literarischen Veranstaltungen. Den Grundstein dafür hatte Eugen Weigl bereits in der 1970/71 errichteten Luitpoldhalle gelegt, deren Bau die Voraussetzung für ein verbessertes Kulturprogramm mit Sinfoniekonzerten und großen populären Veranstaltungen schuf und damit die Forderung nach einer Stadthalle weckte.

Hier rief Weigl u.a. die zwei Abo-Serien der Meisterkonzerte ins Leben. Dr. Eugen Weigl schaffte in seiner Amtszeit die schwierige Balance, nicht nur die Interessen der Stadtverwaltung zu vertreten, sondern auch aktiv das städtische Kulturleben, das ohne Sponsoring nicht hätte existieren können, zu unterstützen. Mit seiner Arbeit prägte er eine Ära kulturellen Aufschwungs.

Dr. Eugen Weigl starb nach langer, schwerer Krankheit am 31. Januar 1996 im Rosenheimer Krankenhaus.