Die Stadt wächst nach Westen

Der Bahnhof als Impulsgeber für die Stadtentwicklung

Mit der Verlegung des Bahnhofs 1876 begann auch eine Verlagerung der Zentrumsfunktionen der Stadt nach Westen, die sich im Laufe des 20. Jahrhundert noch verstärkte. Während die Münchener Straße zur Haupteinkaufsstraße avancierte, ging die wirtschaftliche Bedeutung der östlichen Altstadtteile zurück.

1878 erwarb die Stadt Rosenheim den ungenutzten alten Bahnhof und mit ihm ein Areal von insgesamt rund 31 Hektar. In das ehemalige Empfangsgebäude zog die Stadtverwaltung, die bisher im alten Rathaus am Max-Josefs-Platz beheimatet war; die ehemalige Lokomotivenremise wurde zum Städtischen Lagerhaus umfunktioniert. Anstelle der nicht mehr benötigten alten Gleisanlagen wurden bis 1880 neue, von Alleebäumen gesäumte Straßen angelegt.

Text: Karl Mair, Stadtheimatpfleger