Die „Eisenbahnerstadt“
Jeder siebte Rosenheimer lebte früher von der Eisenbahn
An dem starken Bevölkerungszuwachs seit dem Anschluss an das Bahnnetz hatten die Kgl. Bayerischen Staatseisenbahnen selbst maßgeblichen Anteil. Das Stadtadressbuch von 1890 nennt 555 bei den Rosenheimer Bahnbehörden beschäftigte Personen, vom Oberbahnamtsvorstand bis zum Wagenwärtergehilfen. Die Bahn war dadurch mit Abstand größter Arbeitgeber der Stadt. Noch 1970 sprach man davon, dass – die Familien zu den damals gut 1.500 Bahnbeschäftigten hinzu gerechnet – jeder siebte Rosenheimer von der Eisenbahn lebe.
Die Eisenbahner waren auch in zahlreichen Vereinen organisiert. 1929 formierte sich beispielsweise der heutige „Eisenbahner-Sportverein (ESV)“. Die genossenschaftliche Bautätigkeit der Eisenbahner im Stadtviertel Küpferling begann bereits 1902.
Text: Karl Mair, Stadtheimatpfleger