Jakob und Franz Xaver Amann und die Rosenheimer Postexpedition am Ludwigsplatz (1812–1850)

Die erste Rosenheimer Postexpedition wurde 1812 im Gasthof des Jakob Amann am Äußeren Markt, dem heutigen Ludwigsplatz, eingerichtet. Wichtiger Bestandteil der Postexpedition war der von Gasthofbesitzer Jakob Amann unterhaltene Poststall, wo die Pferde für den Postverkehr gewechselt wurden.

Zwar war der Betrieb der Postexpedition für Jakob Amann und seine Ehefrau Apollonia mit hohen Auflagen verbunden, er brachte ihnen gleichzeitig großen Wohlstand ein. 30 Jahre lang führten die Eheleute Amann die Posthalterei, bis sie Gasthaus und Postbetrieb 1842 an ihren Sohn Franz Xaver und dessen Ehefrau Katharina übergaben.

Der Dienstvertrag von Franz Xaver Amann von 1842 zeigt seine damaligen Verpflichtungen als Posthalter: Amann musste zwölf diensttaugliche Pferde, drei Postchaisen (Kutschen) und einen Felleisenkarren unterhalten. Er selbst hatte für die Durchführung der Postritte und Postfahrten nach Aibling, Fischbach, Frabertsham, Mitarbeiterin der Stadtverwaltung in ihrem Büro 1967 Miesbach und Wasserburg zu sorgen. Für die Beförderung der Briefpost und die Bespannung der Postwagen wurde Amann finanziell entschädigt.

Franz Xaver Amann erfüllte zwar den Postdienst zur Zufriedenheit der staatlichen Stellen, schon 1850 – nach acht Jahren – entzogen ihm aber die Behörden die Erlaubnis zum Betrieb der Postexpedition. Der Grund dafür lag in Amanns politischer Gesinnung und seiner kritischen Haltung gegenüber der Monarchie.
Bis 1999 erinnerte der Gaststättenname „Alte Post“ an die erste Rosenheimer Postexpedition im Haus Ludwigsplatz 15.

Text: Karl Mair