Zeitzeugengespräch mit dem Shoah-Überlebenden Ernst Grube

Zeitzeugengespräch mit dem Shoah-Überlebenden Ernst Grube

Rosenheim. Unter dem Motto „In der Gegenwart mit der Erinnerung leben“, berichtet der Shoah-Überlebende Ernst Grube über sein Leben im Dritten Reich und das Leben in seiner Heimatstadt München nach 1945, wo er erneut politische Verfolgung erfahren musste. Das Zeitzeugengespräch mit Ernst Grube findet am Dienstag, 10. Oktober 2023 um 18.30 Uhr im Theatersaal des Künstlerhofs am Ludwigsplatz statt. Der Eintritt ist frei.

Ernst Grube wurde 1932 als Kind einer jüdischen Mutter und eines kommunistisch gesinnten Vaters geboren. Seine Familie und er wurden von den Nationalsozialisten entrechtet, ausgegrenzt und verfolgt. Er lebte in bayerischen Deportationslagern, musste den gelben Stern tragen und wurde schließlich mit seiner Mutter und zwei Geschwistern in das Ghetto Theresienstadt deportiert.

Nach 1945 engagierte sich Ernst Grube für ein demokratisches, friedliches Deutschland, gegen Remilitarisierung und atomare Aufrüstung. Aktiv in Gewerkschaft, bei der Internationale der Kriegsdienstgegner, in der FDJ und KPD setzte er sich damit erneuter Verfolgung in der Bundesrepublik aus.

Für sein lebenslanges Engagement gegen Ausgrenzung und Unterdrückung zeichnete ihn seine Heimatstadt München mit dem Georg-Elser-Preis und heuer mit der Ehrenbürgerwürde aus.

Ernst Grube ist langjähriges Mitglied der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN/BdA), Präsident der Lagergemeinschaft Dachau e.V. und Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Bayerischer Gedenkstätten. 

Organisiert wird das Zeitzeugengespräch als gemeinsame Veranstaltung des Stadtarchivs Rosenheim und der Initiative für Erinnerungskultur und Stolpersteine in Rosenheim.

Foto: Ernst Grube (Mit freundlicher Genehmigung der KZ-Gedenkstätte Dachau)