Niedergang der Bierkellerwirtschaften im 20. Jahrhundert

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts besaß nur mehr ein Teil der Kellerwirtschaften die ursprüngliche Funktion als Bierlager. Durch die Einführung der elektrisch betriebenen Lindeschen Kälteanlage war der Betrieb eines Bierkellers in der traditionellen Form nicht mehr notwendig.

Einige Kellerwirtschaften waren längst zu ganzjährig geöffneten Gaststätten geworden. Die verbliebenen, nur im Sommer geöffneten Kellerlokale verloren nach dem Ersten Weltkrieg zunehmend ihre ursprüngliche Anziehungskraft. Mit Fahrrad, Automobil und Eisenbahn wurden immer weiter von der Stadt entfernte Ausflugsziele besucht.

Während der 1950er und 1960er Jahre sank die Attraktivität der Kellerwirtschaften weiter. Sie waren vom damaligen Wirtshaussterben besonders betroffen.

Nur drei von einst fünfzehn Rosenheimer Bierkellerwirtschaften werden heute noch gastronomisch genutzt. 1989 wurde der Mail-Keller nach einer umfassenden Renovierung wieder eröffnet. Daneben werden auch noch das Flötzinger-Löchl und der Schmid-Bräu-Keller als Gaststätten betrieben.

Text: Karl Mair, Stadtheimatpfleger