Kunst- und Bauschlosserei Oskar Koch

1900
Die Kunst- und Bauschlosserei von Oskar Koch in der Herzog-Otto-Straße 5, 1900

1899 beantragte der Kunstschlosser Oskar Koch die Erbauung eines Haupt- und eines Rückgebäudes in der Herzog-Otto-Straße 5. Als Sicherheit für eine rasche Bebauung des Grundes innerhalb von zwei Jahren verlangte die Stadtgemeinde eine Kaution von 1.000 Mark. Die benachbarten Grundstücke mit den Hausnummern 3, 7 und 9 hatte das Rosenheimer Bauunternehmen Baumann & Schwarz aufgekauft, das sich auch den Grund auf der anderen Straßenseite sicherte. Inspiriert vom nahegelegenen, neuerbauten Gillitzerblock entstanden in der Herzog-Otto-Straße ebenfalls Häuser in großstädtischer Architektur an der Straßenseite, die meistens in den rückwärtigen Höfen Werkstätten enthielten. Neben seiner Konstruktionswerkstätte, die Oskar Koch im Rückgebäude unterbrachte, betrieb er auch eine Fahrradreparaturwerkstätte mit Laden. 1898 hatte Oskar Koch bei seiner Heirat mit der Priener Photographentochter Antonia Luger bereits das Heimatrecht in Rosenheim beantragt. Der Sohn eines Bautechnikers war 1871 in Neumarkt in der Oberpfalz geboren worden, die Familie siedelte später nach Kolbermoor über. Nach seiner Lehre, die er ab 1888 als Schlossergeselle in Rosenheim absolvierte, meldete Oskar Koch 1897 das Gewerbe einer Schlosserei, Fahrradreparaturwerkstätte und Fahrradhandlung beim Rosenheimer Magistrat an. Mit dem Bau seines Hauses und der Erweiterung seines Betriebs war Oskar Koch sehr erfolgreich. Oskar Koch übernahm in Rosenheim zahlreiche Ehrenämter, 1919 wurde er für die Bürgerliche Wirtschaftspartei als Stadtrat gewählt. Er starb 1941, wenige Monate vor seinem 70. Geburtstag, in Rosenheim.

Text: Ingeborg Armbrüster
Quelle: Stadtkalender "Bilder aus Alt-Rosenheim", 2002/4

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