Das Rußwurmhäusl

ca. 1905
Das Rußwurmhaus am Ludwigsplatz, ca. 1905

Bis 1955 prägte das Rußwurmhäusl die Südseite des Ludwigsplatzes. Das kleine Haus wurde 1813 vom Zimmermeister Christian Keil erbaut. Sein Nachfolger, ein Zaiseringer Zimmermann, verkaufte 1829 das Häusl je zur Hälfte; den südlichen Teil, nunmehr als Hausnummer 5a, erwarb gegen Ende des 19. Jahrhunderts der Schuhmacher Johann Rußwurm. Der nördliche Teil als Hausnummer 5b gelangte in den Besitz des Gastwirts Sebastian Amann. Beide Haushälften hatten, jeder auf einer anderen Seite, einen eigenen Eingang für das untere Stockwerk. Zum ersten Stock gelangte man nur über eine vom Ludwigsplatz aus frei aufsteigende Holzstiege.
Obwohl über Jahrzehnte hinweg viele Besitzer in dem zweigeteilten Haus lebten, prägte die Schuhmacherfamilie Rußwurm den Namen des Hauses nachhaltig. Mehr als zwanzig Jahre führte Johann Rußwurm hier sein Schuhgeschäft, das er 1911 an Hans Högn verkaufte. 1955 mußte das Häuschen, das immer noch das typische Bild eines mittelalterlichen Vormarkthauses zeigte, einem Vierstockwerkbau weichen. Die Lücke zur benachbarten Schule an der Königstraße wurde mit einer öffentlichen Toilettenanlage geschlossen.
Das Kalenderbild zeigt den Schuhmacher Johann Rußwurm vor seinem Geschäft.

Text: Ingeborg Armbrüster
Quelle: Stadtkalender "Bilder aus Alt-Rosenheim", 1997/5

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