Die Rosenheimer Bierkeller

um 1910
Blick vom Hofbräukeller auf Rosenheim, Photographie von Johann Lanz, um 1910

Als Bierstadt hat Rosenheim Tradition. Um 1900 gab es 15 Brauereien, die aber nach und nach eingingen. Jede dieser Brauereien besaß einen Keller, der zur Lagerung des Bieres diente. Als Sommer- oder Winterbier kam es zum Teil erst 5 bis 6 Monate nach dem Sud zum Ausstoß und für diese großen Mengen fehlte den Brauereien in der Stadt der Platz zum Einlagern. Außerdem dienten die Keller auch zum Bierausschank, so daß der Gang „auf den Keller" eine besonders beliebte Freizeitbeschäftigung war.
Der Roßacker war der Rosenheimer Kellerberg, da er als sicher vor Innhochwasser galt.
Die Keller von Flötzinger, Stockhammer, Bräu am Anger, Mailbräu, Saubräu, Hofbräu oder vom Bauernwirt boten dem Besucher genügend Abwechslung; auf Massenandrang war der großstädtisch gebaute Pernlohnerkeller ausgerichtet. Am Stadtrand, dennoch gern besucht, lagen der Plest- und der Schmidbräukeller. Die besondere Attraktion des Hofbräukellers war außer der schattigen Allee, die dorthin führte, ein Münzfernrohr, das die Stadt und das Gebirgspanorama direkt an den Biertisch brachte.

Text: Ingeborg Armbrüster
Quelle: Stadtkalender "Bilder aus Alt-Rosenheim", 1995/6

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