Konzepte für die Innere Stadt - Bauprojekte im Zentrum

Unter den kreisfreien Städten in Deutschland hatte Rosenheim 1998 den höchsten Umsatz im Einzelhandel pro Einwohner.

Trotzdem muss die Attraktivität der Innenstadt weiter verbessert werden. Es ist notwendig, verschiedene strukturelle Probleme und gestalterische Mängel zu beseitigen. Auch nach der Jahrtausendwende ist man von Seiten der Stadt bemüht, die Innenstadt als Einkaufsraum mit Lebensqualität zu fördern.

Mit der Neugestaltung des Ludwigsplatzes soll die östliche Hälfte der Altstadt, der ehemalige "Äußere Markt" rund um Ludwigsplatz, Kaiserstraße, Färberstraße und Salzstadel, attraktiver werden. Hier schlossen in den 1990er Jahren besonders viele typische und alteingesessene Geschäfte. Viele Ladenlokale stehen in dem Altstadtviertel leer. Das Quartier mit seinen historischen, maßstäblichen Straßenzügen und traditionellen Strukturen ist das letzte größere Viertel mit gewachsenem, individuellen Charakter in dem von der Nachkriegsarchitektur besonders geprägten Rosenheimer Stadtbild.

Der "Erlebnischarakter" des Viertels bedeutet für die Stadt auch in der Zukunft ein erhebliches kulturelles und wirtschaftliches, besonders touristisches Potential. Im März 2000 beginnt ein privater Investor die Sanierung des Hofbräusaales, der ab 2002 wieder ein kultureller Mittelpunkt der Stadt werden soll.

Größere Verwaltungsbauten werden 2000 mit dem zusätzlichen Amtsgebäude der Stadtverwaltung an der Reichenbachstraße und 2003 mit der neuen Polizeidirektion an der Kaiserstraße im Zentrum fertiggestellt werden. Ein ungewöhnliches Bauprojekt ist das im März 2000 eröffnete neue Modekaufhaus der Firma K & L Ruppert an der König-Otto-Kreuzung im Herzen der Innenstadt. Das Unternehmen realisierte in wenigen Monaten einen Neubau nach Fassadenplänen des Vorgängerbaus von 1894 und folgte damit dem Wunsch vieler Bürger, die sich gegen moderne Architektur an dieser Stelle ausgesprochen hatten.

Die zunehmende Konkurrenz des Einzelhandels im inneren Stadtbereich mit dem Umland und den Einkaufszentren am Stadtrand, vor allem im Aichergelände, und mit dem Umland hat die Stadtverwaltung zu verschiedenen Maßnahmen veranlasst.
Mit der Gründung des Vereins City Management und der Bestellung eines City Managers 1999 beschreitet Rosenheim neue Wege. Insbesondere der Innenstadt mit ihren Möglichkeiten wie Einkaufen, Dienstleistungen, Behörden- und Arztgänge, besondere Serviceleistungen und kulturelle Aktivitäten gilt die Aufmerksamkeit des City Managements, da dies Aufenthaltsqualität einer Stadt bedeutet. Dabei ist die Koordination der Aktivitäten und ihre Weiterentwicklung eine primäre Aufgabe des City Managements, das sich immer auch als Kommunikationsmanagement versteht und als Nahtstelle zwischen Privatpersonen, Institutionen, Vereinen, Wirtschaft und öffentlicher Hand fungiert.

Stadtbildprägende Maßnahmen stellen die geplanten Parkhäuser im Bereich Heilig-Geist-/Frühlingstraße und in der Schmucken dar. An der Heilig-Geist-Straße ist gleichzeitig eine völlige städtebauliche Neuordnung des Bauquartiers bis zur Prinzregentenstraße geplant. Gleichzeitig mit dem Parkhaus soll bis 2002 der Neubau der Volkshochschule erfolgen. Langfristig sind auch neue Parkflächen am Riedergarten und am Bahnhof geplant.

Die zum Teil brachliegenden Flächen am südlichen Innenstadtrand entlang der Bahnlinie sollen in den ersten Jahren des neuen Jahrhunderts bebaut und neuen Nutzungen zugeführt werden mit einem modernen Busbahnhof, einem zusätzlichen Parkhaus und einem neuen Übergang über die Gleisanlagen.