100 Jahr-Feier des Ignaz-Günther-Gymnasiums

Mit einer Festwoche vom 21. bis 26. Juni 1999 beging das Ignaz-Günther-Gymnasium seine Feier zum 100-jährigen Abitur.

Durch "Kammerbeschluss vom 10. März des Jahres 1896 wurden die Mittel zur Errichtung eines humanistischen Gymnasiums in Rosenheim genehmigt und mit Beginn des Schuljahres 1896/97 das Königliche Progymnasium in ein Vollgymnasium mit neun, statt wie bisher nur sechs Jahrgangsstufen, umgewandelt.

Dabei basierte das Humanistische Gymnasium auf der bis ins Jahr 1571 zurückreichenden Lateinschule.

Bereits 1899 konnten 19 Abiturienten und ein Privatstudierender ihre Reifezeugnisse entgegennehmen. Als klassisches Gymnasium gegründet wurde es später um einen neusprachlichen (1961) und einen musischen (1973) Zweig erweitert.

Mit dem Schuljahr 1975/76 wurde im Rahmen der reformierten Oberstufe die Kollegstufe ab der 11. Jahrgangsstufe eingeführt. Damit veränderte sich auch das Abitur, das mit einem System von Grund- und Leistungskursen, dem 15-Punkte-System statt der sechs-stufigen Notenskala und der obligatorischen Facharbeit bereits einen universitären Anspruch in den letzten beiden Schuljahren einführt.

Im Jubiläumsjahr 1999 erfolgte die Entscheidung zur Teilnahme am Schulversuch "Europäisches Gymnasium" mit der Stärkung der modernen Fremdsprachen und dem Ausbau von Naturwissenschaften und informationstechnischer Grundbildung ab dem Schuljahr 1999/2000.

Nach der Erweiterung der Schule um einen neuen Trakt erfolgte 1965 die Namensnennung nach dem bayerischen Rokoko-Künstler Ignaz Günther. In den 1970er Jahren schlossen sich weitere Anbauten an, um die akute Raumnot, die mehr als 1.000 Schüler am Gymnasium betraf, zu erleichtern. Das Gymnasium umfasste nun mit den klassizistischen Bauten aus dem 19. Jahrhundert insgesamt vier Häuser.

1984 folgte die künstlerische Ausgestaltung des Iganz-Günther-Gymnasiums durch einheimische Künstler. Mit der Jubiläumsfeier zum 100-jährigen Abitur hielt das Gymnasium Rückblick.

Eine umfassende, reich bebilderte und fundierte Festschrift gehörte ebenso zur Festwoche, wie ein buntes Veranstaltungsprogramm mit Theater- und Begegnungsabend, Festgottesdienst und Vernissage, der Abiturfeier und dem Abiturball. Unter dem Motto Saecularia/Saturnalia bildeten zwei Festabende im Kultur-und Kongreßzentrum den Höhepunkt der Feierlichkeiten.

Nicht als steifer Festakt mit vielen Reden, sondern als eine bunte, abwechslungsreiche und heitere Mischung aus Musik, Tanz, Chanson, Volksliedern, Gedichten, literarischen Parodien und Sketchen zeigten die Festabende die Vielfalt der humanistischen und musischen Bildung am Ignaz-Günther-Gymnasium. Auch der wohl prominenteste ehemalige Schüler, Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber (Abiturjahrgang 1961), erschien zum Festabend und durfte nach Interview und kurzer Ansprache das Schülerblasorchester mit seinem Lieblingsstück, dem Laridah-Marsch, dirigieren.

Mit dem Abiturball im Kultur-und Kongreßzentrum endete am 27. Juni die Festwoche des Ignaz-Günther-Gymnasiums, das seit dem ersten Abitur 1899 fast 4.500 Abiturienten in die Welt entlassen konnte.

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