Die Römersammlung im Museum

Am 13. Juli 1952 wurde die reichhaltige Sammlung römischer Bodenfunde im Beisein zahlreicher Ehrengäste im Erdgeschoss des Heimatmuseums eröffnet. Für Rosenheim bedeutete dieser Museumsbestandteil eine Sensation, da das Heimatmuseum damit nach München und Regensburg Bayerns drittgrößte Römersammlung besaß.

Die Ausstellungsgegenstände stammten alle aus dem römischen Friedhof im Doblergraben bei Langen- und Leonhardspfunzen, der 1936 entdeckt und unter der Leitung von Professor Hans Meixner und dem damaligen Stadtarchivar Albert Aschl bis 1950 systematisch untersucht worden waren. Insgesamt hatte man über 100 Gräber freigelegt, die bewiesen, dass es nördlich von Rosenheim einen bedeutenden Innübergang und Brückenort, Pons Aeni, gegeben hatte.

Zusammen mit den zahlreichen Bodenfunden in Westerndorf und Pfaffenhofen, die schon im 19. Jahrhundert entdeckt worden waren, ließ sich erkennen, dass diese Gegend dicht besiedelt und sowohl wirtschaftlich, als auch militärisch eine große Rolle gespielt hatte. Man hatte in Westerndorf eine richtige Fabrik für römische Töpferwaren, die "Terra Sigillata", gefunden.
Die neue Ausstellung im Museum zeigte neben den Funden aus Westerndorf und Pfaffenhofen fast ausschließlich Grabbeigaben aus dem Friedhof im Doblergraben, Urnen, Bilderschüsseln, Flaschen, Gläser und hervorragende Beispiele antiker Kleinkunst. Auch ein komplettes, römisches Skelettgrab konnte dargestellt werden.

Bei der Eröffnung wurde auch der Münchener Architekt Professor Franz Zell geehrt, der seit 50 Jahren das Rosenheimer Museum ehrenamtlich betreute und nicht nur das Museum, sondern auch die neue Ausstellung eingerichtet hatte. Im Laufe des Jahres 1952 wurden noch weitere Römergräber gefunden.

Wiederholt fand die bedeutende Rosenheimer Ausstellung in Presse und Rundfunk großen Anklang, was sich auf den Besucherandrang im Museum sehr positiv auswirkte. 1997 wurde die Römersammlung völlig neu konzipiert und angeordnet. Durch einige Installationen und besucherfreundliche Informationstexte gelang es, die Exponate noch deutlicher als bisher zum Sprechen zu bringen. Zur Erinnerung an den Innübergang wurde 1999 ein Gedenkstein in Pfaffenhofen gesetzt.