Maria Berchtenbreiter und die "Deutschen Föhnhefte"

Maria Berchtenbreiter wurde am 8. August 1900 als Tochter des Kaufmanns und späteren Verlegers Leonhard Berchtenbreiter und Franziska Fastlinger geboren. Schon sehr früh wandte sich Maria Berchtenbreiter dem Schreiben zu.

Als eine der ersten Journalistinnen Bayerns schrieb sie bereits ab 1920 im "Rosenheimer Tagblatt Wendelstein", war von 1924 bis 1930 in der Lokalredaktion des "Miesbacher Anzeigers" und zur selben Zeit bereits Mitarbeiterin der in der "Münchener Zeitung" erschienenen "Propyläen" und "Bayerische Heimat".
Ab 1930 leitete sie das Feuilleton und die Frauenbeilage des "Rosenheimer Anzeigers" und war für die Wochenendbeilage "Der Sonntag" verantwortlich. Außerdem schrieb Maria Berchtenbreiter 12 Romane, die Auflagengrößen von bis zu 50.000 Stück erreichten.

Maria Berchtenbreiter war zusammen mit dem Redakteuer des Rosenheimer Anzeigers, Hans Birling, Schriftleiterin der "Deutschen Föhnhefte", die ab Mai 1933 zunächst in München, ab Herbst dann in Rosenheim erschienen. Die "Deutschen Föhnhefte" waren als "Zeitschrift der Bewegung" gedacht, die die Geschichte des neuen Systems positiv und glorifizierend darstellen sollten.
Maria Berchtenbreiter bemühte sich immer wieder, die Ideologie des Nationalsozialismus mit bayerisch-bürgerlichen Traditionen zu verbinden und so einen spezifisch bayerischen Nationalsozialismus zu pflegen. Die "Deutschen Föhnhefte" beteiligten sich auch kaum am sonst üblichen Antisemitismus. Sie erschienen auch nicht im Eher-Verlag, der den Markt völkisch bis nationalsozialistischer Literatur beherrschte.

Die beiden Herausgeber, Berchtenbreiter und Birling, gründeten einen eigenen "Deutschen Föhn Verlag". 1934 konnten Abonnenten der "Föhnhefte" zusätzlich einen Abreißkalender beziehen, der die Daten aller "Blutzeugen der Bewegung" enthielt und mit Bildern und Fotomontagen aus Rosenheim und dem Umland gestaltet war. Insgesamt waren die "Deutschen Föhnhefte" aber keine tagespolitische Kampfschrift. Sie spiegelten die nationale Begeisterung des Autorengespanns wieder, die aus persönlicher Überzeugung ihre literarische Arbeit in den Dienst des Nationalsozialismus stellen wollten.
Die "Föhnhefte" berichten zwar über aktuelle Ereignisse, waren aber im wesentlichen von den Vorlieben und "Spezialgebieten" der Autoren geprägt. Besonders Maria Berchtenbreiter schuf mit der Verschmelzung von NS-Ideologie und NS-Mythos mit bayerischem Brauchtum in ihren Beiträgen ein Heimatmagazin im "Dienst der neuen Bewegung". Ab 1950 veröffentlichte Maria Berchtenbreiter im Oberbayerischen Volksblatt sowie in diversen Illustrierten zahlreiche Erzählungen und Romane. Maria Berchtenbreiter starb am 18. April 1983 in Rosenheim.