Die Anfänge des Heilbades in Rosenheim

Die Geschichte des Rosenheimer Heilbades fand ihren Anfang bereits im 17. Jahrhundert. 1615 erkannte der Arzt Dr. Tobias Geiger (um 1575 – 1658) die besonderen Eigenschaften der Quelle, den so genannten Küpferling. Die Quelle lag in der Nähe von Fürstätt, außerhalb des Marktes Rosenheim, und war nach ihrer rotbraunen Färbung am Wassergrund benannt.

Diese Farbe und der Schwefelgeruch veranlassten den Rosenheimer Mediziner Tobias Geiger, die Quelle näher zu untersuchen. Leider sind im Stadtarchiv Rosenheim keine Originalquellen mit seinen Untersuchungsergebnissen erhalten geblieben. Es gibt allerdings Hinweise, dass Tobias Geiger das Quellwasser für Badekuren in sein Haus leiten wollte. Realisieren konnte er dies nicht, da er wohl bald danach nach München zog und dort Stadtwundarzt wurde. Sein Wissen um die Heilkraft des Küpferlings gab er an seinen Sohn weiter.

Dr. Malachias Geiger (1606 – 1671) studierte ebenfalls Medizin und wurde später Leibarzt des Kurfürsten Maximilian in München. Wie sein Vater bemühte auch er sich um die Errichtung eines Bades in Rosenheim. Er konnte sein Vorhaben jedoch nicht verwirklichen, da er vorher verstarb.

Auch andere hiesige Ärzte kannten die heilende Wirkung des Küpferlings. So ist überliefert, dass im Jahr 1698 der Marktphysikus Dr. Bonifaz Marian Schwellmayer (gest. 1702) mehreren erkrankten Personen Bäder im Quellwasser empfohlen hatte.

Es sollten aber noch weitere Jahre vergehen, bis im Jahr 1700 ein Badehaus eingerichtet wurde. Die treibende Kraft hinter der Verwirklichung des Projektes war der Ratsherr Wolfgang Jakob Ruedorffer (auch Wolf Jakob Ruedorffer genannt, 1657 – 1727). In einer Sitzung gaben die Ratsherren nach eingehender Diskussion die Erlaubnis dazu.

Text: Christina Hartung