Plest-Keller

Nahe der Mündung der Sims in den Inn lag der Plest-Keller. Er wird 1723 in einem Inventar über das Vermögen des verstorbenen Brauers Franz Plest erwähnt. Der Plest-Bräu umfasste einst die heutigen Häuser Max-Josefs-Platz 16 und 18.

Der Plest-Keller war ein stattlicher Barockbau mit hohem Schopfwalmdach, den Friedrich Wilhelm Doppelmayr Anfang des 19. Jahrhunderts in mehreren Zeichnungen festgehalten hat. Zwar war der Keller ein gutes Wegstück vom Markt Rosenheim entfernt; dafür aber bot sich den Gästen von einer schon 1810 bestehenden Veranda ein weiter Ausblick ins Inntal. Nach der Stilllegung des Plest-Bräus Mitte des 19. Jahrhunderts erlebte der Plest-Keller einen mehrfachen Eigentümerwechsel, bis der Brauereibesitzer Johann Auer das Anwesen in den 1890er Jahren erwarb. Auer ließ das Gasthaus großzügig zu einem der schönsten Bierkeller Rosenheims umbauen.

Nach einem Brand 1972 wurde der Saalbau abgetragen, und seitdem ging das Interesse an dem Gasthaus zurück. 1999 erfolgte der Abbruch des Plest-Kellers.

Text: Karl Mair, Stadtheimatpfleger